Das Erdmännchen, auch Surikate oder veraltet Scharrtier genannt, ist eine Säugetierart aus der Familie der Mangusten. Mit durchschnittlich 700 bis maximal 950 g ist es eine der kleinsten Mangustenarten. Erdmännchen haben ein hellbraunes Fell mit unauffälligen Querstreifen. Erdmännchen leben in trockenen Regionen im südlichen Afrika.
Erdmännchen sind überaus beliebte und geliebte Tiere. Dies hat nicht nur damit zu tun, dass sie überaus niedlich sind, sondern sich auch mit Unterstützung ihres Schwanzes eben wie ein Mensch oder Zweibeiner auf die Hinterbeine stellen können. Außerdem sind Erdmännchen sehr sozial. Sie leben in Gebieten mit extremen Temperaturen. Im Sommer ist es so heiß, dass sie sich zur Mittagszeit im Sand auch die Pfoten verbrennen können. Dagegen kann es im Winter auch Nachttemperaturen geben, die weit unter null Grad sind. Da Erdmännchen nicht sehr gute Körperisolation haben, können sie die kalten Nächte nur überleben, weil sie sich eng aneinander kuscheln. Das macht sie noch liebenswerter.
Schneller Stoffwechsel…
Erdmanns haben einen sehr schnellen Stoffwechsel. Deshalb sind es sehr aktive Tiere. Frühmorgens nach dem Aufstehen (meistens zum Sonnenaufgang) stellen sie sich erst einmal ins Sonnenlicht, um ihre Körper aufzuwärmen. Haben sie die „Betriebstemperatur“ erreicht, ziehen sie auch gleich los. Es wird fleißig gegraben (deshalb auch Scharrtiere). Sie fressen Engerlinge, Käfer, Schnecken, Skorpione und auch Eidechsen. Erdmännchen sind Raubtiere mit einem scharfen und in Relation starken Gebiss.
Die emsigen Tiere haben eine besonders ausgeklügelte Sicherungstechnik entwickelt. Die einen stehen „Schmiere“, während die anderen sorglos nach Futter suchen können. Die Aufpasser geben zu Beginn ihrer „Schicht“ einen bestimmten Ruf von sich. Wenn die Luft rein ist, ist ein langsamer, gleichmäßig und wiederkehrender Piepton zu hören.
Sobald Feinde in Sicht sind, fangen die Wachposten an, zu bellen oder zu pfeifen. Dann heißt es: schnell zum nächsten Erdloch! Erdmännchen haben ein ziemlich gutes Gedächtnis, sie haben die Position tausender Fluchtbaue oder auch nur Erdlöcher im Kopf, die sie im Laufe ihres Lebens anlegen oder teilweise auch von anderen Tieren nutzen. Das ist Überlebensstrategie!
Für den Fall, dass die Erdmännchen nicht in ein unterirdisches Erdloch fliehen können, haben sie einen Plan B. Sie legen sich auf ihren Rücken, zeigen die Zähne und spreizen die Krallen. Sie spielen tot.
Mittlerweile weiß man, dass Erdmännchen schon fast eine richtige Sprache haben. Es gibt z.B. den Warnlaut „Achtung, Luftangriff!“ oder „Vorsicht, Bodenoffensive“. Eine ganze Reihe differenzierter Laute ermöglicht es ihnen, sich untereinander gezielt zu verständigen und blitzschnell die besten Entscheidungen zu fällen.
Erdmännchen sind Überlebenskünstler…
Erdmännchen leben in Gebieten, die so karg sind, dass wir Menschen keine großen Überlebenschancen hätten. Erdmännchen müssen diese Herausforderungen meistern. Durch ihre Sozialstruktur, gute und strikte Organisation ist das grundsätzlich möglich, sich gegen Feinde und den jahreszeitlichen Wechsel zu wappnen.
Doch der Klimawandel wirkt sich auf ohnehin schon herausfordernde Gebiete besonders extrem aus. Erdmännchen brauchen daher eine enorme Adaptionsfähigkeit. Adaption heißt in gewisser Weise auch Bildung. Mit immer wieder neuen Strategien und adaptiven Verhaltensweisen versuchen die Erdmännchen mit den schwierigeren Bedingungen und Veränderungen klar zu kommen. Weitestgehend gelingt es, ihr ursprüngliches Habitat zu halten.
Matto Barfuss filmt seit 2010 achtzehn verschiedene Erdmännchenfamilien in der Kalahari. Jede dieser Familien verhält sich im Detail anders. Jede dieser Familien hat eine Strategie entwickelt in ihrem Zuhause über die Runden zu kommen. Erdmännchen sind sehr kommunikativ und mutig. Deshalb gelang es Matto Barfuss auch, einige der Familien zu habituieren und damit hautnahe Kamerapositionen möglich zu machen, die dem Kinofilm auch eine besondere Note verleihen.
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