Derzeit ist es für alle Bewohner der südlichen Kalahari eine große Herausforderung eigenständig über die Runden zu kommen. So wie es aussieht, fällt die Regenzeit dort aus oder wird zumindest so schlecht, dass die Natur kaum für die Trockenzeit von April bis November vorsorgen kann.
Noch dazu sorgen extrem hohe Temperaturen und heftige Winde für desaströse Verdunstungsfaktoren. Gerade gab es ein Gewitter. Es donnerte und blitze, Niederschlag kam allerdings nicht. Wenigstens ist die Vegetation schon so karg, dass ein Trockengewitter keine Chance hätte, einen Buschbrand zu entfachen.
Was also tun in der Familie Erdmann?
Da Umziehen in der Tat keine Option ist, denn Erdmännchen sind territorial, gibt es nur die Möglichkeit sich anzupassen. Wie weit das geht, bevor es kritisch wird, ist unklar. Nach 16 Jahren, in denen ich Erdmännchen filme, dokumentiere ich deutliche Verhaltensveränderungen.
Aktuell stehen die Erdmännchen noch weit vor Sonnenaufgang auf. Kein „erst mal sozial“, sondern die Arbeitsaufteilung wird schon im Bau festgelegt, und dann geht es auch sofort auf Nahrungssuche. Zur Mittagszeit geht momentan gar nichts. Der Sand ist so heiß, dass sie sich die Pfoten verbrennen würden und die Sandstürme irritieren ihre Sinne zu sehr, so dass es zu gefährlich wäre, den Feind früh genug zu orten. Überwiegend kehren sie sogar in ihren Bau zurück. Obwohl es bei Erdmännchen im allgemeinen heisst, dass sie mit der Sonne schlafen gehen, sind sie tatsächlich noch bis in die Nacht aktiv. Ob das ausreicht, die nun noch 5 Babys durchzubringen wird sich zeigen. Auf jeden Fall Respekt. Wir Menschen wären binnen kurzen tot. Ich bin jedenfalls komplett fertig und teilweise komatös, zumal ich ja noch rund 15 kg Filmausrüstung durch die Wüste schleppen muss… Aber keine Angst, ich überlebe und freue mich euch zum anstehenden Afrikawochenende vom 12. bis 14.04.2024 im Nordschwarwald mehr zu zeigen und persönlich zu berichten. Hier das Afrikawochenende buchen.
